Defibrillatoren
16 Defibrillatoren in der Samtgemeinde – "Infarkt Todesursache Nr. 1"

Jetzt auch als App "Defi Now". Hier erfolgt eine Schritt für Schritt Anleitung durch die ersten Schritte im medizinischen Notfall.
Durch Spenden von Unternehmen gibt es in Neuenhaus und Umgebung insgesamt 16 Defibrillatoren. Sie sind an allen Orten der Samtgemeinde öffentlich zugänglich, und zwar in
Neuenhaus: - Hermann-Lankhorst-Sporthalle, Schulstr. 2- Dinkelbad Neuenhaus, Bosthorst 16- Rathaus, Veldhausener Str. 26- Wasser und Abwasser Zweckverband Niedergrafschaft (WAZ) und Stadtwerke Neuenhaus GmbH, Berliner Str. 12- Vereinsheim Borussia Neuenhaus, Prinzenstr. 50- Neuenhauser Maschinenbau GmbH, Hans-Voshaar-Str. 5- Tennisplatz TC Rot Weiss Neuenhaus e.V., Vechteufer 18
Veldhausen:- Ev. ref. Kirchengemeinde, Lingener Straße 2 - Sportplatz SV Veldhausen, Lingener Straße - Raiffeisen-Warengenossenschaft Raiffeisenmarkt, Bahnhofstraße 63
Osterwald:- Dorfgemeinschaftshaus Osterwald, Hauptstr. 11- Firma Strabag, Alte Piccardie 2- Firma Exxon Mobil, Bahnhofstr. 14- Fa. Küpers, Alte Piccardie 31- Sporthalle Osterwald, Schulstraße 1
Lage: - Dorfgemeinschaftshaus Lage, Am Sportplatz 2
Esche:- Dorfgemeinschaftshaus Esche (Sportplatz), Hauptstr. 2
Georgsdorf:- Feuerwehrhaus, Neues Land 7

Ein grünes Schild, auf dem ein Herz mit einem Blitz abgebildet ist, weist auf den Defibrillator hin. Bei einem Notfall erhält der Helfer Anweisungen über einen eingebauten Lautsprecher.
Die Verteilung der Defibrillatoren soll die Samtgemeinde Neuenhaus "herzsicher" machen. Verantwortlich dafür sind die VBN, der WAZ und die Wirtschaftsbetriebe Neuenhaus. Betreuungspartner für die Geräte ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Neuenhaus. Die Anschaffungskosten von insgesamt rund 19.000 Euro wurden mit Spenden lokaler Unternehmen und Sponsoren bezahlt.
Der plötzliche Herztod ist pro Jahr in Deutschland mit mehr als 150.000 Betroffenen Todesursache Nummer 1 außerhalb von Krankenhäusern. In 60 bis 70 Prozent der Fälle ist ein Kammerflimmern Ursache. Der Einsatz eines Defibrillators in Verbindung mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung, ist eine wichtige Vorbereitung für den Rettungsdienst. Die Wahrscheinlichkeit, einen Infarkt zu überleben, steigt dadurch auf bis zu 75 Prozent. Ohne Eingreifen liegt diese Wahrscheinlichkeit bei unter 2 Prozent. Das Gerät nimmt jede Nacht einen Selbsttest vor, eine grüne Leuchte informiert über den störungsfreien Zustand, der Akku hält etwa vier Jahre.
GN-Artikel vom 26.07.2013
Wissen, wo der nächste Defi steht
16 Standorte in der Samtgemeinde Neuenhaus - Smartphone-App weist den Weg
sh Neuenhaus. Schnelle Hilfe bei Herzattacken verspricht die Smartphone-App "Defi Now": Im Notfall weist sie dem medizinischen Laien den Weg zum nächsten Defibrillator. Die Standorte der Geräte in der Samtgemeinde Neuenhaus hat der ehemalige Anästhesiepfleger Helmut Botterbrodt in dem Programm gespeichert.
80000 bis 160000 Menschen sterben in Deutschland jährlich am plötzlichen Herztod. Mit jeder Minute sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent. Schnelle und wirksame Hilfe ist deshalb für die Betroffenen überlebensnotwendig. Doch viele Menschen wissen nicht genau, wie sie im Notfall handeln sollen. Besonders wichtig können dabei Defibrillatoren sein, die mittlerweile an zahlreichen öffentlichen Orten wie zum Beispiel Sporthallen und Einkaufszentren verfügbar sind und auch von Laien problemlos bedient werden können.
Insgesamt 16 Laien-Defibrillatoren gibt es im Gebiet der Samtgemeinde Neuenhaus. "Aber die Menschen wissen nicht, wo genau sich diese befinden", sagt Helmut Botterbrodt. Mit der App, die vom Institut für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik der Universität in Koblenz entwickelt wurde, soll sich das ändern. Im Urlaub hatte er von dem Programm erfahren. Als aktives Mitglied im Turn- und Sportverein kam er mit seinen Kameraden überein, dass auch der Defi in der Lankhorst-Sporthalle nicht allein den Vereinsmitgliedern vorbehalten sein sollte. Nach und nach hat Botterbrodt dann alle Defi-Standorte kontaktiert, und ist von der Kirchengemeinde bis zum Maschinenbaubetrieb bislang nur auf Zustimmung gestoßen.
Die Bedienung ist einfach: Nach dem Start des Programms wird eine Umgebungskarte angezeigt, auf der entsprechende Symbole die Defi-Standorte kennzeichnen. Tippt der Ersthelfer sie an, erscheinen alle möglichen Informationen: eine Beschreibung, wo genau sich im Gebäude das Gerät befindet, Fotos vom Standort sowie weitere Hinweise, wie Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtung. Der Clou: ein integrierter Routenplaner, der den direkten Weg zum nächsten Defi weist.
Zwei weitere Funktionen hat die App. Zum einen kann damit ein Notruf abgesetzt werden, zum anderen gibt es eine Anleitung, die Erste-Hilfe-Maßnahmen Schritt für Schritt erläutert. Die Bedienung eines Laien-Defibrillators brauche niemand zu scheuen, sagt Botterbrodt. "Die Bedienung ist selbsterklärend. Der Defi spricht mit dem Benutzer und gibt alle notwendigen Anweisungen."
Helmut Botterbrodt wünscht sich nun, dass es möglichst viele Nachahmer gibt in anderen Gemeinden. Um Standorte in der App zu speichern, muss sich der Nutzer registrieren lassen. Das Programm kann kostenlos für alle internetfähigen Smartphones heruntergeladen werden.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
www.definow.org,
www.proherz.info/aed-standorte
oder bei Helmut Botterbrodt
unter Telefon (05941) 1275
